Die KI-Allianz Baden-Württemberg – eine eingetragene Genossenschaft - versteht sich als verbindendes Element zwischen Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und öffentlicher Verwaltung, mit dem Ziel den wirtschaftlichen Erfolg zu sichern und auszubauen. Durch die gezielte Vernetzung der Akteur:innen, den Wissenstransfer und die Transparenz werden die Potenziale von KI-Technologien für alle zugänglich.
Auf dieses Ziel arbeitet die KI-Allianz mit mehreren vom Wirtschaftsministerium des Landes geförderten Teilprojekten hin. Ein solches ist die KI-Challenge – ein Workshop, für welchen jede der 6 Gründerregionen der KI-Allianz ein Thema auswählt, um mit KI-Anbieter:innen sowie den Expert:innen aus der zum Thema passenden Branche KI-Lösungskonzepte zu entwickeln.

Das Thema der Region Karlsruhe war Anfang Mai dieses Jahres „nachhaltige Veranstaltungen“. Hierfür identifizierte das Team des untergeordneten Themenstrangs „Material- und Lieferkettenmanagement“ beispielsweise den Bedarf für eine KI-gestützte Entscheidungshilfe, um nachhaltige Beschaffungsprozesse effizienter gewährleisten zu können. Für diese Lösung wird die KI unter anderem mit Daten zu Produkten, Preisen, Herkunft und CO₂-Fußabdruck trainiert. Dadurch kann sie Angebote automatisch analysieren und bewerten. Über einen Browser müssen Veranstalter:innen im Tool anschließend nur noch ihre Präferenzen und Gewichtungen einstellen – und erhalten sofort die passenden nachhaltigen Angebote. So kann bei diesem Aspekt der Veranstaltungsorganisation nachhaltig stundenweise Zeit gespart werden.
Das Team des untergeordneten Themenstrangs „Mobilität“ ermittelte, dass es Anreize braucht, um Veranstaltungsbesucher:innen zu nachhaltiger Anreise zu bewegen. Eine App soll mithilfe von KI Mobilität klassifizieren und Nutzer:innen basierend auf deren Nachhaltigkeit mithilfe eines angebundenen Belohnungssystems belohnen.
Zum Ende des Jahres ist die Veröffentlichung aller KI-Challenge Ergebnisse auf der Webseite der KI-Allianz geplant. Sie haben die Möglichkeit, sich selbst an der Weiterentwicklung der präsentierten Projektkonzepte zu beteiligen.
Welche KI-Lösungen gibt es bereits jetzt?
Das Teilprojekt Community Management der KI-Allianz ist für unter anderem die Vernetzung zuständig, durch die Potenziale von KI-Technologien für alle zugänglich gemacht werden sollen. Entsprechend wichtig ist das Netzwerk, das die Community Manager:innen regional und überregional knüpft. In diesem Netzwerk dürfen neben den starken Genossen und Partner:innen wie den IHKs und Städten KI-Expert:innen aus ganz Baden-Württemberg nicht fehlen, welche Community Manager:innen unter anderem mit KMU vernetzen, deren Bedarf mit den jeweiligen Lösungen gedeckt werden kann.
Ein Beispiel für einen solche KI-Expertise ist das Vorhaben ecoready aus Freiburg. Ecoready ist ein Tool, das stets die aktuellsten Nachhaltigkeitsrichtlinien bereitstellt. Einzelne konkrete Anfragen sind über den integrierten Chatbot möglich, der mit Verweisen auf das aktuellste Richtliniendokument antwortet. Auch kann das KI-Tool mit den richtigen unternehmensinternen Daten anzeigen, zu wie viel Prozent das Unternehmen die aktuellen Anforderungen erfüllt und womit welche Fristen eingehalten werden müssen.
https://www.ecoready.eu
Ein weiteres Beispiel ist der KI-Anbieter auvisus GmbH mit ihrer Lösung Vision Checkout aus Karlsruhe. Hier fungiert eine KI mit Kamera als Kassierer:in in Gastronomiebetrieben.
https://visioncheckout.com
Neben den Expert:innen, mit denen die Community Manager:innen selbst im Austausch waren, verweisen diese gerne auch auf internationale Lösungen wie die KI-Lösung zur Speiserestreduktion in zwei Hotels in Santorini und Kos in Griechenland. Hier wurden Speisereste analysiert und mit den gewonnen Erkenntnissen wurden Prozesse optimiert, sodass schließlich Speiseresten und Kosten reduzieren konnte.
https://cest2023.gnest.org/s/ai-assisted-food-waste-prevention-in-the-hospitality-sector-the-case-study-of-two-hotels-in-santorini-and-kos-greece